Unser Gruppenleiter-Team: Monika, Mira, Petra, Inka

Über uns -

Angehörige von Suchtkranken

 

Unsere drei Gruppen werden von insgesamt vier Gruppenleitungen betreut. Alle Leitungen sind ehrenamtlich tätig, speziell zur ehrenamtlichen Suchtkrankenhilfe ausgebildet und verfügen über jahrelange Erfahrung in diesem Bereich.


Wir sind selbst Angehörige von Menschen mit Suchterkrankungen und kennen daher aus eigener Erfahrung die emotionalen Belastungen, Ängste sowie Herausforderungen, denen Betroffene gegenüberstehen.


Unsere Gruppen richten sich ausschließlich an Angehörige von Suchtkranken, sei es bei Abhängigkeiten von illegalen Drogen, Alkohol, Medikamenten, Spielsucht, polytoxen Süchten und mehr. Dazu gehören Eltern, Partner*innen, erwachsene Kinder, Großeltern, Geschwister sowie enge Bezugspersonen aus dem Umfeld der Betroffenen.


Ein weiteres wichtiges Anliegen unserer Arbeit ist die gegenseitige Stärkung und Unterstützung innerhalb der Gruppe. Durch den Austausch von Erfahrungen und Perspektiven entstehen wertvolle Impulse, die oft eine neue Sichtweise auf die eigene Situation ermöglichen. Dabei legen wir großen Wert auf ein vertrauensvolles und respektvolles Miteinander, in dem sich alle Teilnehmer*innen sicher und verstanden fühlen können.

Wenn wir unsere eigenen Bedürfnisse nicht ernst nehmen, tun es andere auch nicht!

(Marshall B. Rosenberg, US-amerikanischer Psychologe)

So fing es mal an

 

Seit 2008 arbeiten wir eng mit dem Lukas-Werk zusammen. Unsere Zusammenarbeit begann, als wir selbst Teilnehmer einer Gesprächsgruppe für Angehörige von Suchtkranken waren, die vom Lukas-Werk in Braunschweig angeboten wurde.

Als das Lukas-Werk keine regelmäßige Gruppenbegleitung mehr anbieten konnte, übernahm Inka Schlaak die Leitung der ersten Gruppe. Parallel dazu absolvierte sie eine Ausbildung zur ehrenamtlichen Suchtkrankenhilfe. 2011 folgte Monika Fritzke mit der gleichen Ausbildung und erweiterte unser Team.

 

Während unserer Ausbildung zur ehrenamtlichen Suchtkrankenhilfe knüpften wir durch Hospitationen zahlreiche wertvolle Kontakte – insbesondere zum Braunschweiger Freundeskreis e.V. (BFK e.V.).

Mit der Zeit stieg die Teilnehmerzahl der wöchentlichen Gruppe so stark an, dass wir eine zweite Gruppe für Angehörige ins Leben riefen.

Unsere Zusammenarbeit mit dem BFK e.V. wurde durch verschiedene gemeinsame Veranstaltungen vertieft, darunter der erste gemeinsame Stand auf dem Braunschweiger Selbsthilfetag im Jahr 2019.

 

Eine bedeutende Veränderung brachte der Umzug des Lukas-Werks im Jahr 2020 in die Räumlichkeiten von St. Leonhard. In diesem Zuge bezog auch der Braunschweiger Freundeskreis e.V. neue Räume an diesem Standort. Seitdem sind unsere Angehörigengruppen offiziell Teil des Freundeskreises und profitieren von der engen Gemeinschaft und den vielfältigen Möglichkeiten, die diese Zusammenarbeit bietet.

 

Die Pandemie ab 2020 brachte große Herausforderungen mit sich, und Gruppentreffen konnten zeitweise nicht stattfinden. Wir stellten unser Angebot jedoch schnell auf Online-Treffen um. Die Ausbildung von Mira Vogt und Petra Gauer zu neuen Gruppenleiterinnen wurde ebenfalls verzögert, konnte aber im Mai 2022 erfolgreich abgeschlossen werden.

Mittlerweile sind Online-Treffen nicht mehr Teil unseres Angebots. Im Herbst 2024 wurde jedoch eine dritte Gruppe ins Leben gerufen – speziell als Vormittagsgruppe.

 

Mein Name ist Inka Schlaak ich wurde 1968 in Rüningen als zweite Tochter geboren. Zu diesem Zeitpunkt befand sich meine Mutter mit ihrem Alkoholkonsum in einer Phase, wo sie noch die Kontrolle hatte. Das änderte sich in den nächsten fünf Jahren dahingehend, dass sie schleichend die Kontrolle verlor. Durch das Projekt Hausbau sowie zwei kranke Kinder, mit Asthma und Neurodermitis, kam meine Mutter zusehends an die Grenze der Überforderung. Um zu funktionieren, wurde am Abend mit Cognac kompensiert. Eine weitere Möglichkeit, sogar offen zu konsumieren, ergab sich durch Mütter von einigen meiner Klassenkameraden. Die trafen sich regelmäßig zum Plausch, der allerdings nur ein Vorwand zum Konsum von Cognac war. 
Meine Mutter hatte längst den Punkt erreicht, wo es aus eigener Kraft nicht mehr möglich war mit dem Trinken aufzuhören. Das typische Verhalten eines Alkoholikers, sein Umfeld möglichst klein zu halten, sich als das Beste darzustellen, Eifersucht, Missgunst, Neid und noch so viel mehr Schlechtes, zeichnete den Charakter meiner Mutter aus. Dazu kam ihre Unberechenbarkeit, man musste jeden Augenblick auf der Hut sein, dass sie nicht wieder anfing zu brüllen. Ich denke, dass alles gesagt ist, wenn ein kleiner junger Mensch hilflos und allein in den Sommerferien Gott bittet, ihn in das Paradies zu holen! 
Mein Vater war Busfahrer im Schichtdienst, er wusste um die tragische Veränderung seiner Frau, sah sich aber nicht imstande zu helfen. Mit fünf Jahren begann meine Oma sich um mich zu kümmern, was mir sehr guttat. Das brachte meine Mutter dazu, mich noch mehr abzulehnen und zu dominieren.
Es musste bis 2005 dauern, dass ich in der Lage war, mir in der Angehörigengruppe Hilfe zu suchen. Meine Tochter sah, wie ich unter meiner Mutter litt! Um das zu beenden, wollte sie eingreifen, das konnte ich doch nicht zulassen und so kam ich in eine Handlungsspirale. Das war harte Arbeit in der Gruppe, bis ich mit vielen kleinen Schritten in der Lage war, mich endgültig zu entlieben. Ich habe gelernt, meine Mutter in Liebe loszulassen. Ein schwerer Schritt, der entgegen dem Herzen getroffen werden musste. Aber nur so konnte ich die volle Kontrolle über mich und mein Handeln gegenüber meiner Mutter gewinnen. Nun war ich nicht mehr das klein gehaltene Kind, sondern ein erwachsener Mensch, der erwachsene Entscheidungen gegenüber dem Süchtigen trifft!
Im November 2008 habe ich die Angehörigengruppe als „noch“ nicht ausgebildete Leitung übernommen. Die Ausbildung als ehrenamtliche Suchthelferin konnte ich 2009 beginnen und abschließen.


Meine Name ist Mira Vogt, 1965 bin ich in Hamburg geboren und seit 1997 sesshaft in Braunschweig. Bis zur Geburt unseres Kindes war ich als Kommunikationsdesignerin tätig, seitdem Hausfrau und Mutter und seit einigen Jahren in Teilzeit in dem Unternehmen meines Mannes tätig.
Meine Kindheit und Jugend war geprägt von der Suchterkrankung meines Vaters, der Hilflosigkeit meiner co-abhängigen Mutter und der suchtinduzierten Psychose meiner älteren Schwester.
Bin glücklich verheiratet und Mutter einer 25 jährigen suchtkranken Tochter und Oma von zwei Enkelkindern.
Erst als es mir wegen der Suchterkrankung unserer Tochter körperlich und seelisch wirklich schlecht ging, habe ich mir eine Selbsthilfegruppe für Angehörige von Suchtkranken gesucht.
Das war im Jahr 2016 und ich musste damals erfahren, dass entsprechende Angebote kaum existierten.
Umso mehr war ich glücklich, Inka Schlaak und Monika Fritzke vom Braunschweiger Freundeskreis kennen zu lernen, die im Lukas Werk jede Woche Gruppen für Angehörige angeboten haben.
Ohne ihre professionelle Begleitung und Unterstützung hätte ich mein Erleben der Ohnmacht nicht beenden können und den Ausstieg als „hilfloser Helfer” des suchtkranken, uneinsichtigen Familienmitglieds, sicher nicht geschafft.
In den Jahren 2021 und 22 habe ich die Ausbildung zur ehrenamtlichen Suchtkrankenhelferin für Angehörige über die ELAS absolviert. Gemeinsam mit Petra leite ich die neu gegründete Gruppe am Dienstag Vormittag und bin ebenfalls regelmäßig in der Gruppe am Mittwoch.
Die Motivation für die Ausbildung zur ehrenamtlichen Suchtkrankenhelferin für Angehörige, liegt bei mir in dem Wunsch begründet, die selbst erfahrene Hilfe weitergeben zu können. Angehörige zu begleiten, Wege aus den Belastungen zu finden für eine Verbesserung der eigenen Lebensqualität. Sich selbst und den Betroffenen zu helfen durch liebevolles Loslassen.


 

Ich bin Petra, 1960 in Braunschweig geboren.
Vor vielen Jahren wurde mir Gott sei Dank die Selbsthilfegruppe für Angehörige Suchterkrankter durch meine Ärztin empfohlen.
Es hat mich sehr viel Mut und Überwindung gekostet, mich dort anzumelden.
In dieser Selbsthilfegruppe habe ich gelernt, mit dem Umgang der Alkoholsucht meines Sohnes umzugehen.
Mir wurde klar, dass ich für die Sucht nicht verantwortlich bin und die quälenden, zermürbenden Schuldgefühle genommen.
Die Selbsthilfegruppe hat mich so gestärkt und mein Leben wieder lebenswert gemacht, das ich mich dazu motiviert fühlte, betroffenen Angehörigen ebenfalls zu helfen.
Ich schloss im Mai 2022 die Ausbildung zur ehrenamtlichen Suchtkrankenhelferin ab und begleite seitdem die Montags- und Dienstagsgruppe.


 

Mein Name ist Monika Frizke, ich wurde 1964 in einem kleinen Dorf nahe Bremen geboren. Meine Kindheit war geprägt von einer schwierigen familiären Situation: Mein Vater war Alkoholiker, verlor seinen Führerschein, seinen Job und immer wieder die Kontrolle – was sich häufig in häuslicher Gewalt äußerte. Diese richtete sich vor allem gegen meine co-abhängige Mutter. Wie etwa 30 % der Kinder, die in solchen Verhältnissen aufwachsen, "zog ich später ebenfalls suchtkranke Partner an", sei es Glücksspiel oder Alkohol als Suchtmittel. Immer wieder hatte ich das Gefühl, helfen zu müssen, ohne zu erkennen, dass diese "Hilfe" nicht gewollt wurde. Die ständige Sorge, die Angst, die Heimlichtuerei und das Lügen gegenüber dem Umfeld raubten mir all meine Kraft. Das macht krank!

Im Januar 2009 erreichte ich schließlich einen Wendepunkt in meinem Leben. Ich gab mir selbst ein wichtiges Eingeständnis: "Ich schaffe das nicht alleine. Ich brauche Hilfe." So fand ich den Weg in eine Angehörigengruppe, die damals gerade von Inka als Leiterin übernommen wurde. Die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema, meiner Vergangenheit als sogenannte "COA" (Children of Addiction – Kinder aus suchtbelasteten Familien) und den daraus resultierenden Verhaltensmustern war ein entscheidender Schritt für mich. Durch die zwei Jahre in der Gruppe wurde ich so gestärkt, dass ich 2011 die Ausbildung zur ehrenamtlichen Suchtkrankenhelferin absolvieren konnte.

Seitdem bin ich ein Teil der Gruppenleitung der Angehörigengruppen und engagiere mich mit ganzem Herzen und voller Überzeugung.

 


Vorträge u.a. zum Thema Co-Abhängigkeit

u. a.

# beim ELAS-Selbsthilfetag

# im Gesundheitsamt

# bei der Woche der seelischen Gesundheit in Braunschweig

 

Für alle, die Angehörige oder Bekannte mit einer Suchterkrankung haben, kann dieser Vortrag ein wertvoller Schritt sein – nicht nur, um die Auswirkungen auf Angehörige zu verstehen, sondern auch, um selbst Unterstützung zu finden.

Ob es die Ehefrau ist, die Alibis für ihren Mann erfindet oder ihn vor den Nachbarn entschuldigt; Eltern, die immer wieder neue Kredite aufnehmen, um die (Spiel-)Schulden ihres Sohnes zu begleichen; Freunde, die versuchen, zu vermitteln; oder das erwachsene Kind, das sich um die medikamentenabhängige Mutter sorgt – der Vortrag bietet viele Einblicke und Lösungsansätze für solche Situationen.

Auch Fachkräfte, die beruflich regelmäßig mit Menschen in Kontakt kommen, deren Umfeld von Suchtproblemen betroffen ist, können von diesem Vortrag profitieren und wertvolle Anregungen für den Umgang mit solchen Herausforderungen mitnehmen.

Diese Vorträge sind ebenso ideal für Unternehmen, Institutionen und Schulen geeignet. Wenn Sie daran Interesse haben, nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.